
GRV-Grundpflege: Rückblick 2024
Auf das Geschäftsjahr 2024 können wir bei der RVK Rück AG positiv zurückblicken. Fünfzehn Krankenversicherer mit insgesamt 201 000 OKP-Versicherten waren der Rückversicherung angeschlossen. Die Prämieneinnahmen 2024 belaufen sich auf rund 5,9 Millionen Franken. Bei den Rückversicherungsleis-tungen wurden insgesamt knapp 4,0 Millionen Franken ausbezahlt. Im Vergleich zu den letzten 4 Jahren liegen wir hier im Durchschnitt.
Prämieneinnahmen 2024

Bei der Erfassung der Leistungsfälle ordnen wir diese jeweils nach Diagnosegruppen und nach führender Behandlungsart ein. Somit ist es uns möglich, die Fälle etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Bruttoleistungen der zehn kostenintensivsten Krankheitsfälle im Abrechnungsjahr 2024
Diagnosegruppe | Führende Behandlungsart | Bruttoleistungen |
---|---|---|
Tumore/Onkologie | Medikamente KVV 71 | CHF 513 000 |
Tumore/Onkologie | Stationäre Behandlung | CHF 493 000 |
Tumore/Onkologie | Medikamente SL | CHF 426 000 |
Herz-Kreislauf-System | Organtransplantation | CHF 396 000 |
Herz-Kreislauf-System | Stationäre Behandlung | CHF 374 000 |
Tumore/Onkologie | Stammzellentransplantation | CHF 371 000 |
Herz-Kreislauf-System | Stationäre Behandlung | CHF 361 000 |
Blut/Knochenmark/Milz | Medikamente KVV 71 | CHF 307 000 |
Tumore/Onkologie | Stammzellentransplantation | CHF 307 000 |
Stoffwechselerkrankung | Medikamente KVV 71 | CHF 303 000 |
Bei der Betrachtung aller Rückversicherungsfälle fällt der hohe Anteil an onkologischen Erkrankungen auf. Von insgesamt 86 Leistungsfällen werden 44 Fälle der Diagnosegruppe Tumore/Onkologie zugeordnet. Die hohe Bedeutung zeigt sich auch bei den ausbezahlten Leistungen, die mit knapp 2 Millionen Franken die Hälfte der Gesamtkosten ausmachen.
Ausbezahlte Leistungen und Anzahl Fälle nach Diagnosegruppen

Wenn man sich in der Diagnosegruppe «Onkologie» die Behandlungsarten der 44 Fälle anschaut, sind es bei 26 Fällen die Medikamentenkosten, welche den überwiegenden Anteil der Behandlungen ausmachen. Danach folgen die Stammzellentransplantationen mit 10 Fällen, davon 4 Fälle mit einer CAR-T-Zelltherapie.
Weiterhin sind die Medikamentenkosten ein beträchtlicher Kostenblock. Hier haben die Krankenversicherer die Aufgabe, mögliche Rückforderungen zu erkennen und zeitnah durchzusetzen. Bei diversen Medikamenten gelten Preismodelle, welche Rückvergütungen beinhalten. Auch bei Medikamenten, für die nach Artikel 71 der Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) Kostengutsprache erteilt wird, gehören Rückvergütungen zur Tagesordnung.
Was uns als Rückversicherung in den nächsten Jahren ebenfalls beschäftigen wird, ist die Einführung neuartiger Gentherapien. So wurde per 1. Januar 2025 die Therapie HEMGENIX in die Spezialitätenliste aufgenommen. Es handelt sich um eine Einmalbehandlung bei Hämophilie B mit einem Publikumspreis von rund 2,7 Millionen Franken. Dieser Betrag ist mehr als dreimal so hoch wie der kostenintensivste Rückversicherungsfall der RVK Rück AG.
Eine weitere Herausforderung ist die Umsetzung der einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen (EFAS), welche per 1. Januar 2028 eingeführt wird. Dabei werden die stationären Kosten zulegen, während die ambulanten Kosten abnehmen werden. Für die GRV-Grundpflege gehen wir davon aus, dass die stationären Mehrkosten gegenüber den Einsparungen bei den ambulanten Behandlungen überwiegen werden.
Martina Rüegg, Fachspezialistin Krankenversicherung
041 417 05 54, m.rueegg@rvk.ch